Die Optimierungsbestrebungen in der Landwirtschaft haben schon lange zur Folge, daß alte Haustierrassen und unsere Kulturpflanzen verschwinden. Einher geht eine Verödung der Landschaft, verstärkt durch GPS gesteuerte landwirtschaftliche Maschinen.

Größtenteils unbemerkt wird unsere eh schon weithin verödete Landschaft durch GPS gesteuerte landwirtschaftliche Maschinen weiter begradigt und bis in den letzten Winkel ausgenutzt. Jeder Landwirt kann die Koordinaten seines Feldes eingeben, die Maschine fährt, inzwischen auch ohne Menschen, die Grenzen exakt ab, jede Reihe im exakten Abstand. Für Tiere und Pflanzen so wichtige kleine verwilderte Ränder und Ecken, die letzten Refugien, verschwinden nun zusehends vollständig.

Waagrecht über den Schafwollfäden sind bei jedem Objekt in exakt den gleichen Abständen die LED-Kunststofffäden gespannt, so exakt wie die mit Hilfe von GPS gezogenen Saatfurchen. Teil der Installation sind Stromkabel mit Invertern und Batterien.

Senkrecht sind die gesponnenen Schafwollfäden angebracht. Jeder Faden ist eigen, unregelmäßig. Auf jedem Objekt haben die Fäden eine andere Farbe, von weiß über Grautöne zu dunkelbraun, da jedes Objekt mit der Wolle eines anderen Schafes bespannt ist. Es sind Schafrassen, die vom Aussterben bedroht sind, das Steinschaf und das Waldschaf. Die Schäferin Barbara Zeppenfeld aus Bronnweiler bei Tübingen züchtet sie wieder, gibt Führungen und Spinnkurse. Bei ihr habe ich die Wolle für die Objekte gesponnen. Der Untergrund bildet altes Leinen das einmal auf den Feldern der Schwäbischen Alb wuchs und dort gewebt wurde.